Mostseminar 2019

Das schon traditionelle Mostseminar in der Kulturscheune war wieder eine unterhaltsame Veranstaltung mit interessanter Wissensvermittlung.

Die Teilnehmer konnten gleich nach ihrem Eintreffen zugreifen. Die Aktiven des Kulturcafes Chamäleon sorgten mit Schmalzbroten, Kümmel- und Zwiebelberta für eine passende Nahrungsgrundlage. Danke!

Michael Niethammer begrüßte, Hans Wener erläuterte die Bewertungsmodalitäten. Farbe, Klarheit, Geruch, Geschmack und Harmonie wurden geprüft.

Insgesamt 20 Mostproben wurden von den Akteuren des Netzwerks Streuobst an die Tischgruppen ausgeschenkt. Christoph Herrmann taktete die Verkostung durch passende Melodien auf seinem Akkordeon und sorgte musikalisch für gute Stimmung.

Während Martin Eckart mit Martin Wörnle auswerteten, referierte Michael Niethammer, über die Wirkung des Schwefels bei der Mostherstellung. Mit eingängigen, humorvollen Bildfolgen sorgte er für optimales Verständnis. Die Feststellung, dass ohne Verwendung von Schwefel oft keine reine Vergärung ohne Fehltönung möglich ist, war für einige Anwesende neu. Der Hinweis, dass selbst teure Bioweine ohne die Verwendung von Schwefel zu keinem guten Produkt ausgebaut werden können, überraschte viele.
Das gesundheitliche Risiko des Schwefelanteils im Most sei zu vernachlässigen, müssten doch ca. 8000 l Most getrunken werden, um die letale Dosis zu erreichen.
Die verbreitete Meinung dass der Schwefel im Getränk zu Kopfweh führe, lässt sich laut Michael Niethammers Ausführungen eher am parallel dazu genossenen Alkohol festmachen.

Unter den ca. 45 Anwesenden, alle an der Abstimmung beteiligt, wurde am Schluss noch heftig diskutiert. Wie muss ein schwäbischer Most schmecken? Die Entscheidung der Anwesenden auf ihren Abstimmungsbögen war relativ eindeutig: Verstärkter Trend des Mostgeschmacks vom durchgegorenen oft räßen Most zum fruchtigen Getränk mit deutlicher Restsüße.

Hans G. Wener konnte am Schluss folgende mit Spannung erwartete Ergebnisse bekanntgeben:

1. Platz mit 155 Punkten Edwin Kessler aus Bietenhausen

2. Platz mit 147 Punkten Helmut Gugel aus Tübingen

3. Platz mit 140 Punkten "Der fruchtige Steinlachtäler" (OGV Steinlachtal/Häussermann)

4. Platz mit 135 Punkten Helmut Seidel Mössingen

5. Platz mit 134 Punkten "Der klassische Steinlachtäler"(OGV Steinlachtal/Häussermann)

Frauenschnittkurs 2. März 2019

Samstagmorgen 9 Uhr 30: Trotz ungemütlicher Witterung sind erfreulich viele wissbegierige Frauen zum Schnittkurs gekommen.
Nach der Begrüßung durch unseren Vorstand Hans Wener übernahm unsere Fachwartin für Obst- und Gartenbau Ulrike Klinkmüller die Regie.
Sie stellte die ausliegende Fachliteratur vor und erklärte das notwendige Werkzeug.

Mit dem Pflegeschnitt an den Johannisbeeren begann die Praxis.
Sie zeigte eine Dreiasterziehung am Draht mit der man eine gute Fruchtqualität und rationelle Ernte erreicht.


Bei der üblichen Buschform der Johannisbeeren entfernte sie überalterte Triebe und ließ als Ersatz günstig wachsende Jungtriebe stehen. Ziel: Gute Belichtung, hohe Fruchtqualität und leichte Ernte.

Bei den Brombeeren demonstrierte die Kursleiterin das Pflegeprinzip:
1. Alle zweijährigen abgetragenen Haupttriebe werden entfernt.
2. An den Haupttrieben des Vorjahres werden die Seitentriebe auf wenige Knospen gekürzt.

Anschließend vermittelte Ulrike Klinkmüller die Strategie beim Erziehungsschnitt von jungen Streuobstbäumen:
Das Ziel ist ein tragfähiges Grundgerüst in Form der Oeschberg-Palmer-Krone.

Die 3 oder 4 Leitäste und die Stammverlängerung werden angeschnitten (gekürzt).
Innere und seitliche Knospen an den Leitastspitzen werden ausgebrochen.
Günstig stehende Äste an Leitästen und Stammverlängerung werden als Fruchtäste geschont.
Nach innen wachsende Äste, Quertreiber und Vergabelungen werden entfernt.
Zu steile Fruchtäste werden mithilfe einer Schnur flach formiert.

Obwohl es für den Rosenschnitt noch zu früh ist, konnte wunschgemäß noch ein Rosenstrauch „in Form gebracht“ werden.
Bemerkenswert war die Ausdauer der interessierten Frauen, trotz der doch nasskalten Witterung endete der Kurs nach fast 3 Stunden zur Mittagszeit.

Insektenvortrag bereichert Mitgliederversammlung

 40 Mitglieder, nahmen sich am Freitag 15.02.2019 Zeit für unsere Mitgliederversammlung.

Vorstand Hans Wener berichtete über die vielen Aktivitäten des OGV im Jahre 2018.

Durch Bilder unterstützt ließ er die Veranstaltungen kurz Revue passieren.
Neben dem zweitägigen Schnittkurs mit Theorie und Praxis gab es einen Schnittkurs für Frauen, einen Veredelungskurs und das traditionelle Mostseminar. Höhepunkt war danach unsere Vereinsfeier mit Ehrungen. Aktiv waren wir beim Rosenmarkt und der Einweihung des Streuobstzentrums.
unser Vereinsausflug ging zusammen mit dem OGV Nehren ins Oberland. "Dem Apfel auf der Spur" war das Motto des gutbesuchten Ferienprogramms. Zusammen mit dem Netzwerk Streuobst und dem Nabu ist der OGV mit Daniela Häberle an der Betreuung einer Jugendgruppe "Nature Kids" beteiligt.
Viel Einsatz des OGV erforderte zuletzt das Apfelfest.
Hans Wener berichtete über die Problematik der Obstverwertung: Obstabgabe, Steinlachmost und Cidreherstellung und machte Vorschläge zur künftigen Verbesserung.
Der zweite Vorstand Joachim Reutter berichtete über das Treffen des Streuobstparadieses zur Sammlung neuer Ideen und
informierte über den Vereinsausflug: Ziel BUGA Heilbronn, Termin 3. August 2019
Schriftführer Wolfgang Seizinger las  exemplarisch einen Bericht zum Vereinsfest vor.
Der Kassier Werner Maier gab Einblick in die größeren Ausgaben und Einnahmen und konnte eine positive Entwicklung des Kassenstandes vermelden.
Hans Müller bestätigte die odnungsgemäße Kassenführung und nahm die Entlastung der Vorstandschaft vor.

"Vielfalt der Insekten vor unserer Haustüre" war der Titel des Vortrags, den Dr. Siegfried Kehl in interessanter Form darbot.

Er vermittelte mit wunderbaren Bildern die Besonderheiten und die Ansprüche der Insekten an Ihre Umwelt. Wie muss ich meinen Garten gestalten, dass viele Lebensräume für Insekten vorhanden sind? Hier gab Dr. Kehl gute Anregungen. Welche Ursachen hat der dramatische Rückgang der Insektenpopulationen? Eine Reihe von Hinweisen aus der Wissenschaft wurden vorgestellt.
Sicher sei die Landwirtschaftpolitik ursächlich für viele insektenvernichtende Maßnahmen von Landwirten. Blühende Wiesen verschwinden. Spritzmittel schädigen viele Insekten. Die Insekten können den schnellen Mähwerken bzw. Bodenbearbeitungsgeräten nicht mehr entkommen.
Auch der Verkehr, die Luftverschmutzung, die Intensivpflege von Parkanlagen oder die vielen nächtlichen Beleuchtungen seien am Insektenschwund beteiligtWas soll man tun um die Insekten zu retten?


 

 

Informativer Jungbaumschnittkurs

Bei kaltem windigen Wetter fanden sich am 9. Februar 2019 knapp 30 Interessierte zu unserem Jungbaumschnittkurs ein.

In unserer Schutzhütte gab es vorab etwas Theorie. Mit einer Bilddokumentation von Rudolf Thaler konnten die Erziehungsschnitte an einem Apfelbaum über acht Jahre analysiert werden. Dabei wurde die Strategie beim Oeschberg-Palmer-System erklärt.

Danach führten Albert Föll und Hans Wener Erziehungsschnitte an Jungbäumen durch.

Nach der Analyse des Kronenaufbaues diskutierten sie den Anschnitt der Leitäste und das Ausbrechen von inneren Knospen. Sortenspezifisch wurde auf Außen- oder Innenknospe geschnitten.


Durch dieses Vorgehen werden ideale Leitastverlängerungen erzwungen und die Bildung unerwünschter Innen- und Seitentriebe verhindert.

Beim Schnitt eines 7jährigen Jungbaumes konnte Werner Maier die Ziele der Oeschberg- Palmer-Erziehung verdeutlichen . Vier steile Leitäste, eine spindelförmige Stammverlängerung, nach außen gerichtete Fruchtäste und bequeme Leiterzugänge waren bei diesem Goldparmäner klar zu erkennen.

Streuobstschnitt Theorie und Praxis

Eine erfolgreiche Strategie zum Streuobstschnitt versprach der Vortrag am 4. Januar 2019 im Fliegerheim. Vorstand Hans Wener konnte über 90 Interessierte begrüßen.


Werner Maier klärte in Wort und Bild vier Fragen zum Kronenaufbau:
Wie erziehe ich dominante Leitäste?
Womit induziere ich die Bildung passender Fruchtäste?
Wie erreiche ich eine schlanke Mitte?.
Welche Vorteile hat der Fünfachser gegenüber dem Einachser?

Neben der Einführung in den Oeschberg-Palmer-Schnitt wurden auch Irrwege und Sackgassen aufgezeigt.

Zum Schnittkurs am Samstag 5.01.2019 fanden sich bei unangenehmem Schneeregen etwa 50 Schnittkursteilnehmer ein, die im Folgenden in verschiedenen Gruppen praktische Demonstrationen verfolgen konnten.

Hans Wener erklärte an einem neunjährigen Apfelbaum den Aufbau einer Oeschberg-Palmer-Krone.


An älteren Obstbäumen zeigte er zusammen mit Albert Föll, wie überbaute bzw. vergreiste Kronen durch den Schnitt wieder aufgelockert und pflegeleichter gestaltet werden können.

Joachim Reutter führte an einem über mehrere Jahre verwilderten Birnbaum vor, wie man hohe Ständertriebe baumschonend entfernt und die Restkrone auslichtet.

Werner Maier demonstrierte am praktischen Beispiel wie ein Mehrstöcker auf Oeschbergkrone umgestellt wird.
Parallel gab Hans Streib wertvolle Tipps zur Werkzeugpflege.

Zum Aufwärmen spendierte Familie Wener Glühmost und Hans Klett aus Öschingen wieder Proben seiner vorzüglichen Destillate. Danke!

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