Das schon traditionelle Mostseminar in der Kulturscheune war wieder eine unterhaltsame Veranstaltung mit interessanter Wissensvermittlung.
Die Teilnehmer konnten gleich nach ihrem Eintreffen zugreifen. Die Aktiven des Kulturcafes Chamäleon sorgten mit Schmalzbroten, Kümmel- und Zwiebelberta für eine passende Nahrungsgrundlage. Danke!
Michael Niethammer begrüßte, Hans Wener erläuterte die Bewertungsmodalitäten. Farbe, Klarheit, Geruch, Geschmack und Harmonie wurden geprüft.
Insgesamt 20 Mostproben wurden von den Akteuren des Netzwerks Streuobst an die Tischgruppen ausgeschenkt. Christoph Herrmann taktete die Verkostung durch passende Melodien auf seinem Akkordeon und sorgte musikalisch für gute Stimmung.
Während Martin Eckart mit Martin Wörnle auswerteten, referierte Michael Niethammer, über die Wirkung des Schwefels bei der Mostherstellung. Mit eingängigen, humorvollen Bildfolgen sorgte er für optimales Verständnis. Die Feststellung, dass ohne Verwendung von Schwefel oft keine reine Vergärung ohne Fehltönung möglich ist, war für einige Anwesende neu. Der Hinweis, dass selbst teure Bioweine ohne die Verwendung von Schwefel zu keinem guten Produkt ausgebaut werden können, überraschte viele.
Das gesundheitliche Risiko des Schwefelanteils im Most sei zu vernachlässigen, müssten doch ca. 8000 l Most getrunken werden, um die letale Dosis zu erreichen.
Die verbreitete Meinung dass der Schwefel im Getränk zu Kopfweh führe, lässt sich laut Michael Niethammers Ausführungen eher am parallel dazu genossenen Alkohol festmachen.
Unter den ca. 45 Anwesenden, alle an der Abstimmung beteiligt, wurde am Schluss noch heftig diskutiert. Wie muss ein schwäbischer Most schmecken? Die Entscheidung der Anwesenden auf ihren Abstimmungsbögen war relativ eindeutig: Verstärkter Trend des Mostgeschmacks vom durchgegorenen oft räßen Most zum fruchtigen Getränk mit deutlicher Restsüße.
Hans G. Wener konnte am Schluss folgende mit Spannung erwartete Ergebnisse bekanntgeben:
1. Platz mit 155 Punkten Edwin Kessler aus Bietenhausen
2. Platz mit 147 Punkten Helmut Gugel aus Tübingen
3. Platz mit 140 Punkten "Der fruchtige Steinlachtäler" (OGV Steinlachtal/Häussermann)
4. Platz mit 135 Punkten Helmut Seidel Mössingen
5. Platz mit 134 Punkten "Der klassische Steinlachtäler"(OGV Steinlachtal/Häussermann)