Schnittstrategie inTheorie und Praxis 7.1.23

Am Samstagvormittag 9.30 bis 11 Uhr war Theorie angesagt. Knapp 50 Interessierte platzierten sich möglichst nahe der Präsentationswand und waren gespannt auf den Vortrag


"Strategien zum Streuobstschnitt nach der Oeschberg Palmer Methode"
Durch anschauliches Bildmaterial unterstützt gelang es Werner Maier die Aufmerksamkeit hoch zu halten. 
Schlüssig erklärte er die vielen Nachteile der mehrstöckigen Kronen, wie sie noch häufig in unseren Streuobstbeständen zu sehen sind.
Anschließend verdeutlichte er Strategien für den Aufbau einer Oeschberg-Palmer-Krone, bei der vier steile Leitäste mit der Stammverlängerung fünf stabile Träger für gut belichtete Seiten- und Fruchtäste bilden (Fünfachser).
Die vier zentralen Fragen
- Wie gelingt es durch den Schnitt stabile Leitäste aufzubauen?
- Wodurch induziert man die Bildung von Fruchtästen an der Außenseite der Leitäste?
- Wie sorgt man für die laufende Erneuerung des Fruchtholzes?
- Was sollte man bei der Verjüngung älterer Bäume unbedingt beachten?
konnten dabei beantwortet und hinterfragt werden ( siehe Obstbaumschnitt).

Ab 13 Uhr freuten sich bei herrlichem Wetter ca. 60 Teilnehmer auf den
Praxiskurs zum Streuobstschnitt.
Eine kleinere Gruppe wurde von Ulrike Klinkmüller in die Schnittregeln bei Beerensträuchern

eingführt. Hier gilt es überalterte Triebe zu entfernen und junge Triebe auszulichten.

Für die Streuobstkursler  wurde zuerst der Aufbau einer Oeschbergkrone an einem Musterbaum erläutert Siehe unten)


Danach führte Werner Maier im Dialog mit Interessierten einen Pflegeschnitt an einer im Vorjahr geschnittenen Krone durch. Neue Leitastverlängerungen wurden angelegt und Ausgleichsschnitte durchgeführt.

Die nächsten Demonstrationsobjekte waren ungepflegte Streuobstbäume.
Hans Wener sorgte an einer Schweizer Wasserbirne mit dem Hochentaster wieder für Bodenfreiheit.

Albert Föll brachte einen verwilderten Brettacher gekonnt und zügig wieder auf eine sinnvolle Struktur. Durch das Anschneiden bzw. Einkürzen der Leitäste sorgte er für ausreichende Stabilität. Mit der Auslichtung zu dicht stehender Fruchtäste wurde die Belichtung verbessert.

Zuletzt galt es eine viel zu dichte Krone eines Linsenhofer Sämlings in eine Oeschbergstruktur zu bringen. Als Team sorgten Albert und Werner für die Ausführung geeigneter Vorschläge aus dem Publikum.

Um 16 Uhr durften wir dann ein dankbares und aufmerksames Publikum verabschieden.

Erfreulicherweise sorgte der städtische BufDi Fabrice zügig für die Abfuhr des Schnittmaterials.