Streuobstschnittkurse 8. Januar 2022

Zum Theoriekurs fanden sich trotz strengen Coronaauflagen rund 40 Interessierte ein.


Mit einem Musterbaum, großen Papptafeln und speziellen Astteilen sorgte Werner Maier für Anschaulichkeit beim Vortrag. Schlüssig erklärte er die vielen Nachteile der mehrstöckigen Kronen, wie sie noch häufig in unseren Streuobstbeständen zu sehen sind.
Anschließend verdeutlichte er Strategien für den Aufbau einer Oeschberg-Palmer-Krone, bei der vier steile Leitäste mit der Stammverlängerung fünf stabile Träger für gut belichtete Seiten- und Fruchtäste bilden.
Die vier zentralen Fragen
- Wie gelingt es durch den Schnitt stabile Leitäste aufzubauen?
- Wodurch induziert man die Bildung von Fruchtästen an der Außenseite der Leitäste?
- Wie sorgt man für die laufende Erneuerung des Fruchtholzes?
- Was sollte man bei der Verjüngung älterer Bäume unbedingt beachten?
konnten dabei beantwortet werden ( siehe Obstbaumschnitt).

Nachmittags konnte Vorstand Hans Wener rund 60 Interessierte zum Praxisschnittkurs begrüßen.

Joachim Reutter unser erfahrener Obstbaumpfleger zeigte in seiner Gruppe die Schnittmaßnahmen an einer älteren Pastorenbirne mit vielen Ständertrieben.

Er lockerte die Ständertriebe gezielt auf und entfernte die überalterten nach unte wachsenden Partien. Sein Ziel: Den Baum vital halten und das Wachstum nach oben beruhigen.

In der zweiten Gruppe demonstrierte Werner Maier assistiert von Martin Wörnle
Schnitte am vorhandenen Leitast,
die Anlage einer steilen Leitastverlängerung am abgeflachten Leitast
und Ausgleichsschnitte zur Korrektur der Dominanzverhältnisse.

Ulrike Klinkmüller konnte als Expertin wichtige Regeln beim Beerenschnitt verdeutlichen:

Entfernung überalterter Triebe, Auflockerung der Jungtriebe zur Optimierung der Belichtung. Am erneuerten Gerüst konnte sie die Erziehung von Dreiastkronen bei  Johannis- und Stachelbeeren zeigen.